- Vortizismus
- Vor|ti|zịs|mus 〈[vɔr-] m.; -; unz.; Mal.; ca. 1912-1915〉 kurzlebige künstlerische u. literatrische Bewegung in England, die an den ital. Futurismus anknüpfte u. sich als Gegenbewegung gegen die Neuromantik verstand [<engl. vorticism <lat. vortex „Wirbel, Strudel“]
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Vortizịsmus[v-; englisch, zu lateinisch vortex, vorticis (Nebenform zu vertex) »Wirbel«] der, -, englisch Vorticism ['vɔːtɪsɪzm], kurzlebige (etwa 1912-15), aggressive künstlerische und literarische Bewegung in England um den Maler und Schriftsteller P. W. Lewis. Sprachrohr des gegen neuromantisch-epigonale Sentimentalität und klassizistische Naturnachahmung gerichteten Erneuerungsprogramms war die von Lewis herausgegebene Zeitschrift »Blast, a review of the great English vortex« (zwei Nummern, 1914/15); gefordert wurde eine autonome, das Maschinenzeitalter feiernde, Dynamik und Energie betonende, an Futurismus und Kubismus angelehnte Kunst. Zur Kerngruppe des Vortizismus gehörten neben Lewis die auch für den Imagismus prägenden Schriftsteller E. Pound und T. E. Hulme, ebenso T. S. Eliot sowie die Bildhauer H. Gaudier-Brzeska und J. Epstein; die Maler D. Bomberg, W. Roberts u. a. schlossen sich an. Eine Kunstausstellung fand 1915 in London statt.Blast. V. - die erste Avantgarde in England 1914-1918, hg. v. K. Orchard, Ausst.-Kat. Sprengel-Museum, Hannover (1996).
Universal-Lexikon. 2012.